Anong S. (27) sorgt beim ersten Anblick für ein entzückendes Staunen, beim zweiten Blick wird ihr dagegen so manche abfällige Bemerkung an den Kopf geworfen. Denn bei ihr handelt es sich um eine Transe - geboren im falschen Körper. Auch andere thailändische Transen haben wie Anong mit zahlreichen Vorurteilen und Beleidigungen zu kämpfen. Dabei wollen sie alle doch im Grunde nur eines: So leben dürfen, wie sie sich fühlen. Wenn thailändische Transen als Frau in einem Männer-Körper geboren wurden, dann wollen sie auch ihre Sexualität als Frau ausleben. Sie wollen es von einem Mann besorgt bekommen. Sie möchten keinen Mann im Bett spielen müssen. Anong kann hiervon nur ein Lied singen. In unserem Interview hat sich die geile Transe ganz offen über ihre Lust und ihr Leid geäußert. Die schwere Phase ihres Lebens, bevor sie die Telefonsex Hotline kennengelernt hatte. Der Ort, an dem sie endlich ihre Leidenschaft ganz intensiv ausleben kann.
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Thailändische Transen kämpfen mit Vorurteilen
Redaktion: Geboren wurdest du nicht als Anong, sondern als Saimon. Wann hast du bemerkt, dass du dich in deinem Körper nicht richtig fühlst?
Anong S: Ich kann gar nicht sagen, ob es dafür einen bestimmten Zeitpunkt gab. Irgendwie habe ich mich immer schon als Mädchen gefühlt. Spielte lieber mit Puppen, als mit den typischen Jungs-Sachen. Aber in der Pubertät wurde mir dann bewusst, dass ich nicht wie meine Hetero-Freunde drauf bin. Ich habe Mädchen um ihre Brüste beneidet und wollte an ihrer Stelle sein. Körperlich hingezogen fühlte ich mich aber nie zu ihnen.
Redaktion: Thailändische Transen gehören heutzutage in Großstädten zum alltäglichen Bild dazu. Wie ist es dir damals mit deinem Outing ergangen?
Anong S: Es war keine leichte Sache für mich. Ich habe viele Jahre gar nicht zu mir selbst gestanden. Niemals hätte ich jemanden gesagt: "Kennst Du thailändische Transen? Ich bin eine davon!". Das hätte in meiner Gegend meinen gesellschaftlichen Untergang bedeutet. Ich war ein sehr unauffälliger Teenager. Schüchtern. Hielt mich lieber im Hintergrund. Als ich 17 Jahre alt war, hörte ich von einem Club in der nächsten Stadt. Einem Club, wo auch thailändische Transen gerne ihre Abende verbringen sollten. Ich bin hingefahren, doch noch vor der Tür habe ich wieder umgedreht und bin entmutigt nach Hause gefahren. Natürlich wollte ich Gleichgesinnte treffen und sehnte mich schon lange nach der Liebe. Doch ich hatte einfach viel zu viel Angst davor.
Redaktion: Wie lange hat es dann gedauert, bis du zu dir selber stehen konntest?
Anong S: Es brauchte dann ungefähr noch ein Jahr, bis ich schließlich bei meiner Familie und meinen engsten Freunden mit der Wahrheit rausrückte. Schließlich wunderten sie alle sich schon, warum ich mich so anders als Gleichaltrige verhielt. Meine engsten Freunde waren Mädchen und ich war überrascht, wie positiv sie meine Gesinnung aufnahmen. Thailändische Transen waren für sie längst ein Begriff und sie hatten regelrecht Spaß daran, mich zu einer Frau zu stylen. Nur leider war mein neues Aussehen für viele andere dagegen scheinbar ein echtes Problem. Auf die Straße konnte ich kaum gehen, denn dort wurde ich andauernd angefeindet. Viele Menschen scheinen vor meiner Lebensweise eine regelrechte Phobie zu haben und wechselten bei meinem Anblick sogar die Straßenseite. Aber das war mir natürlich immer noch lieber als die Beschimpfungen, die ich von anderen an den Kopf geworfen bekam. Auch meine Eltern hatten sehr unter meinem Outing zu leiden und haben dadurch viele Bekannte verloren.
Redaktion: Das klingt nach einem sehr schwierigen Lebensabschnitt für dich... Wann hast du schließlich deine ersten sexuellen Erfahrungen machen können?
Anong S: Thailändische Transen lernt man bei uns leider nicht in jeder Ecke kennen, so bin ich auch nach meinem Outing noch einige Jahre alleine geblieben. Meine beste Freundin Sandra hat mich schließlich auf die Idee gebracht, dass ich es doch einmal bei einer Telefonsex Hotline versuchen sollte. Sie hatte am Abend vorher bei einer Werbung thailändische Transen gesehen und sich gedacht, dass das vielleicht auch etwas für mich sein könnte.
Redaktion: Und wie ging es dann weiter?
Anong S: Ich habe mich auf eine Stelle bei der Hotline beworben und nach einem kurzen Gespräch haben sie mich tatsächlich aufgenommen. Das war eine ganz neue Variante für mich - durch die Anonymität konnte ich schon bei den ersten Telefonaten ganz offen mit den Gesprächspartnern umgehen. Und mit offen meine ich dabei, dass ich recht schnell sehr hemmungslos Sex am Telefon haben konnte.
Redaktion: Kann man dich immer noch unter thailändische Transen bei einer Hotline erreichen?
Anong S: Aber sicher! Thailändische Transen haben es nicht leicht, wenn es um sexuelle Kontakte geht. Nicht immer findet man schnell einen geeigneten Spielpartner. Wenn mich jemand bei der Hotline anruft, dann brauche ich ihn gar nicht erst über mich selbst aufzuklären. Er weiß längst darüber Bescheid - sonst hätte er mich schließlich gar nicht erst angerufen. Wir können also sehr schnell zur Sache kommen und ich kann meine Geilheit richtig ausleben.