Sex ist nicht nur die schönste Nebensache der Welt, sondern eine Möglichkeit, Fetische mit Gleichgesinnten auszuleben. Die Welt des BDSM stellt dabei einen der größten Spielplätze dar und bietet neben Klassikern wie Bondage die Kitzelfolter. Wie der Name schon sagt, wird bei der Kitzelfolter der passive Partner mit den Händen, Füßen, der Zunge, anderen Körperteilen und Hilfsmitteln, zum Beispiel Federn, gekitzelt. Entstanden ist diese besondere Form der Folter aus unschuldigen Kitzelspielen, die noch nichts mit Gehorsam zu tun hatten. Je nach Domina oder Meister fällt das Kitzeln unterschiedlich intensiv aus und reicht von sanften Impulsen bis hin zur Tortur, die der Bottom kaum aushält. Einzigartig dabei ist die Tatsache, dass kein Schmerz wie bei anderen BDSM-Praktiken erlebt wird. Als einzige schmerzvolle Erfahrung der Kitzelfolter sind die Lachmuskeln und Blase zu nennen, was gerne vom dominanten Partner für unartiges Verhalten als Bestrafung eingesetzt wird. Kitzelerotik bietet viel mehr, als auf den ersten Blick bemerkbar ist und Amelie R. (27) kennt sich ganz genau mit diesem Fetisch aus. Die junge Lehrerin ist neben ihrem Beruf leidenschaftliche Domina, die schon viele Männer und Frauen am Telefon mit ihren Kitzelfähigkeiten in den "Wahnsinn" getrieben hat. In einem Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der etwas anderen Tortur.
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Die Freude an der Kitzelfolter
Redaktion: Schönen Tag Dir, Amelie. Du bist ja noch recht jung. Was hat Dich zu BDSM und speziell der Kitzelfolter gebracht?
Amelie R.: Ich war schon immer eine sehr dominante Person und wollte mir von niemanden etwas sagen lassen. Mit einem meiner Exfreunde habe ich erste Bondage-Erfahrungen gesammelt, die meistens mit ihm gefesselt ans Bett endeten und von da an verschlug es mich zu professionellen Dominas, die mich in die Künste der Dominanz einweihten. Mein Fetisch zur Kitzelfolter zeigte sich früh. Ich liebe es, vor dem Sex zu rangeln und für mich gehört dabei das Kitzeln dazu und sorgt für eine entspanntere Atmosphäre als typisches Vorspiel, vor allem weil mein damaliger Freund und ich noch wenig Erfahrung mit Sex allgemein hatten. Das lockert dann die Spannung. Ebenfalls hilfreich waren Telefonsexhotlines. Hier konnte ich in einer ruhigen Umgebung direkt von zu Hause aus mehr über den Fetisch erfahren und wie ich meine Sklaven angemessen bestrafe. Das hat mich dann nach einigen Jahren selbst dazu bewogen, bei einer Telefonsexhotline neben meiner Lehrertätigkeit zu arbeiten.
Redaktion: Wie sieht denn ein typischer Tag für Dich aus? Ist es schwer Deine Arbeit und die Hotline unter einen Hut zu bringen?
Amelie R.: Nein, das ist überhaupt kein Problem. Die Hotline erlaubt es mir, meine Zeit selbst einzuteilen. Ich bevorzuge es, am Abend meine Kitzelfolter-Sklaven über das Telefon zu quälen, nachdem ich meine Vorbereitungen für den nächsten Tag erledigt habe. Die Arbeit ist anonym, diskret und ich lerne eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen kennen, die besondere Vorlieben beim Kitzeln haben und mir ihre Wünsche offen mitteilen.
Redaktion: Kommen wir zur Kitzelfolter zurück. Was fasziniert Dich besonders daran und wie gestaltet sich diese?
Amelie R.: Die Kitzelfolter macht sehr viel Spaß für beide Partner, da sie so vielseitig ist. Ich kann meine sadistische Ader ausleben und selbst über das Telefon das Gefühl meiner Fingernägel, die über seine Füße oder Achseln streichen, perfekt erklären, damit mein Sklave dieses nachempfinden kann. Ich kann die Kitzelfolter entweder als Strafe oder sanftes Vorspiel einsetzen, die erste Variante ist jedoch beliebter. Vor allem stehen viele Männer darauf, wenn sie von mir mit einem Seil oder Hand- und Fußfesseln in demütigenden Positionen festgebunden werden, ohne sich bewegen zu können. Anschließend kann ich sie mit verschiedenen Hilfsmitteln kitzeln. Ich kombiniere, falls vom Sklaven gewünscht, Hardcore-BDSM mit dem Kitzelspiel und für diesen Zweck bietet sich Federpeitschen besonders gut an. Diese Peitschen verfügen über einen zusätzlichen Federbüschel am Ende und können sowohl zum Kitzeln als auch zum Auspeitschen genutzt werden. Mein Körper ist zum Kitzeln jedoch völlig ausreichend und wenn ich diesen über das Telefon beschreibe oder bei einer meiner Live-Sessions präsentiere, sind die Hilfsmittel häufig vergessen.
Redaktion: Wie sehen deine weiteren Pläne mit der Hotline und deinem Leben als Domina aus?
Amelie R.: Ich habe es geschafft, meine beiden Tätigkeiten effektiv in meinen Tagesablauf zu integrieren und bis jetzt will ich meinen Fetisch weitere Jahre ausleben und wichtige Erfahrungen sammeln.